„Unser Motto lautet: Fahren auf Sicht“

Interview mit der Geschäftsleitung der Montforthaus Feldkirch GmbH

Markus Klebel und Alexander Maurer bilden seit Juli 2020 das Geschäftsführerteam der Montforthaus Feldkirch GmbH. Der gebürtige Feldkircher Markus Klebel und der weitgereiste Hohenweiler Alexander Maurer ergänzen sich in ihren Funktionen gegenseitig und verbinden Heimatverbundenheit mit internationaler Ausrichtung. Durch das breite Wirkungsfeld der Montforthaus Feldkirch GmbH kann das Stadtmarketing von Synergien profitieren, welche durch die verschiedenen Backgrounds der beiden entstehen – Markus Klebel ist ein erfahrener Finanzmanager und Unternehmensberater, Alexander Maurer ein versierter Marketingexperte und Gründer. InKontakt hat sich mit den beiden Geschäftsführern über ihre Arbeit unterhalten.

Sie bilden seit 1. Juli 2020 die neue Doppelgeschäftsführung der Montforthaus Feldkirch GmbH und haben eher unterschiedliche Backgrounds. Wie sehen diese aus?

Alexander Maurer: Ich kann auf zehn Jahre Berufserfahrung im Eventmanagement in Bregenz und Wien zurückblicken, unter anderem bei den Bregenzer Festspielen und Facts Event Management. Vier Jahre lang war ich im Marketing für die Hotellerie bzw. Gastronomie in Wien und Vancouver tätig. Im Bereich Projektentwicklung war ich über 15 Jahre hinweg für mehrere Start-ups verantwortlich, davon zehn Jahre lang als Firmeninhaber in Kanada. Mein Fokus lag dabei auf dem Bereich nachhaltiges Bauen und Energiemanagement.

Markus Klebel: Nach meiner Bankausbildung konnte ich 16 Jahre lang Bankerfahrung sammeln und war zugleich Geschäftsführer in Tochtergesellschaften der Bank. Danach war ich als Geschäftsführer im Bereich internationales Catering tätig – unter anderem für Veranstaltungen wie F1, Americas Cup, Ski WM, Fußball WM und Moto GP. Somit kann ich auf langjährige Erfahrung in den Bereichen Tourismus, Hotellerie und Gastronomie verweisen. In der Unternehmensberatung habe ich zehn Jahre Erfahrung.

Sehen Sie die verschiedenen Berufserfahrungen im Kontext der Doppelgeschäftsführung als Vorteil oder eher als Herausforderung?

Markus Klebel: Bei uns gilt immer das 4-Augen-Prinzip und bei wichtigen Entscheidungen sprechen wir uns ab. Wir sind beide direkt in das Tagesgeschäft und die Betriebsabläufe involviert, die Aufgaben werden aber mit dem Fokus auf die Expertise aufgeteilt.

Was konnten Sie seit ihrem Antritt im vergangenen Sommer bereits umsetzen?

Alexander Maurer: Vergangenes Jahr konnten wir uns über die Wiedereröffnung des Dachrestaurants E3 mit dem neuem „Genuss über den Dächern“ Sommer-Konzept inkl. dem neuem Online-Auftritt unter e3-restaurant.com freuen. Die Restrukturierung der Organisation Montforthaus und Altes Hallenbad schreitet indes kontinuierlich voran. Damit einhergehend haben wir eine Reduzierung der notwendigen finanziellen Zuwendungen der Stadt für den Betrieb der Montforthaus Feldkirch GmbH für 2020 und fortlaufend erreicht. Die weitere Optimierung des CO2-Fußabdruckes des Montforthauses hin zur Klimaneutralität ist auch nach wie vor ein großes Thema für uns. Genauso wichtig ist uns die Initialisierung einer umfangreichen Digitalisierungsstrategie inkl. Streaming-Events, wobei wir schon vieles optimieren konnten.

Sie haben ihre Funktionen inmitten der COVID-19-Krisensituation übernommen und navigieren die Montforthaus Feldkirch GmbH durch eine anhaltend schwierige Zeit. Wie gehen Sie mit dieser volatilen Situation um?

Markus Klebel: Unser Motto ist „Fahren auf Sicht“. Wir sind adaptiv und setzen jene Projekte um, die möglich sind. Wenn nur wenige Veranstaltungen angängig sind, nutzen wir die Zeit produktiv und ziehen bei Öffnungsschritten andere Projekte vor. So haben wir zum Beispiel gerade neue Formate in Arbeit und überarbeiten die Website-Auftritte des Alten Hallenbads und des Montforthauses. Es gibt nur wenige Städte in der Größe von Feldkirch mit einem so prominenten Veranstaltungshaus im Zentrum.

Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen für das Montforthaus in der Zukunft?

Markus Klebel: Um mit den Herausforderungen der Zukunft gut umzugehen, ist das Erkennen und rasche Reagieren auf neue Trends und Entwicklungen relevant. In dem Zusammenhang war es uns auch möglich, die Digitalisierung des Betriebes voranzutreiben und von Veranstaltungen im Präsenzmodus zu hybriden Veranstaltungen zu wechseln. Sich auf einen Umgang mit COVID-19 einzustellen, ist unerlässlich, denn diese Viruserkrankung wird uns weltweit noch länger begleiten. So versuchen wir, mit der neuen Situation adäquat umzugehen und Themenführerschaften des Montforthauses Feldkirch weiter zu definieren und zu entwickeln. Der Fokus liegt dabei auf einem überschaubaren Radius als Einzugsgebiet.

Herr Maurer, Sie haben in der Vergangenheit mehrere Start-ups begleitet. Welche Erkenntnisse haben Sie aus dieser Zeit mitgenommen, die Sie nun umsetzen können?

Alexander Maurer: Um voranzukommen, ist das sogenannte „Outside the Box“-Denken beim Lösen von Herausforderungen und Entwickeln immens wichtig. Dabei steht das Team immer im Mittelpunkt und funktioniert als Schlüsselfaktor. Um neuen Herausforderungen zu begegnen, muss man sich auch an ein unkonventionelles Herangehen trauen. Der Unternehmergeist besteht darin, nicht auf dem Status quo zu verharren und neue Wege zu beschreiten.

Claudia Amann

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